Meet Little Sixteen - Briefe an das 16-jährige Ich ist erschienen. 33 Autoren sind unserem Aufruf gefolgt und liefern auf 133 Seiten, von kleinen Notizen bis zu längst fälligen Duellen, sehr persönliche Innenansichten. Ich habe unter dem Pseudonym Bruce W. über meine heldenhafte Vergangenheit geschrieben. Mit Euch, meinen Blog-Lesern, teile ich nun meine jugendlichen Fantasien. Alle anderen müssen das Buch kaufen oder das e-Book.
A Man's World
Nachhilfestunden in Mathe, Einkaufen gehen für Mutti und ein netter Junge sein – das sind gleich drei Demütigungen auf einmal. Und das ist keine Kinderüberraschung, sondern eine handfeste Kastration. Hier ist ohnehin nicht meine Welt! Meine Welt ist die von Batman und den Marvel-Helden. Das Leben macht doch keinen Sinn ohne Geheimidentität, einem Cape, stramm sitzenden Heldenhosen und Fledermausohren. Männer wie wir werden gebraucht, denn die Welt ist voller Bösewichte, verätzt grinsenden Jokern und durchgeknallten Psychopathen. Dagegen waren die Panzerknacker aus Entenhausen Waisenknaben. R. I. P. Micky Maus, Donald und Dagobert – ich bin schon lange über Euch hinausgewachsen, denn mit kindischem Entengequacke wird man das Böse niemals besiegen. Und bei Gott, diese Welt ist in einem schlimmen Zustand. Ich werde meinen Erstwohnsitz nach Gotham City verlegen müssen, um wirklich helfen zu können. Mal ein wenig in den Ecken putzen reicht hier nicht. Aufräumen ist angesagt, aber gründlich!
Brauchen Superhelden eigentlich Abitur? Was, wenn die Superkräfte im Alter nachlassen und wenn ich es irgendwann müde werde, mich mit den immer gleichen und unbelehrbaren Schurken zu hauen? Wie lange kann ich noch auf die Superkräfte meiner Spermien vertrauen? Ich weiss ja nicht, wann genau Supergirl endlich bei mir vorbeikommt ... Was, wenn eines Tages die Doppelbesteuerung für Geheimidentitäten beschlossen wird? Vielleicht wäre ein Medizinstudium als zweites Flugbein eine gute Idee! Ob Arzt oder Superheld, letztlich wollen wir doch alle nur das Eine: Helfen!
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