Wenn ich mich mal in meinem Arbeits- und Lebensumfeld so umschaue, muss ich sagen, dass es meist sehr vernünftig zugeht. Eigentlich hat ja jeder kreatives Potential und ein wenig anarchistische Energie in sich. Wir könnten alle ein wenig mehr spinnen und „Kunstvolles“ schaffen, jenseits irgendwelcher elitären Clubsesselregeln. Gedanken, Inhalte oder Haltungen mit denen wir uns verbunden oder wohl fühlen, die uns schmunzeln lassen, nachdenklich machen oder einfach lebendiger. Die Banalisierung unseres Lebens durch einen bedeutungslosen Alltag ist gruselig. Wir reden oft von Demokratie im Sinne von Rechten, die wir haben. Da wir aber alle das Zeug zur Erlösung, Erleuchtung oder, um nicht zu dick aufzutragen, zur Veränderung haben, beinhaltet dies für mich auch eine Verpflichtung, unser Potential zu nutzen. Um das zu unterstützen, plädiere ich ernsthaft für die Wiedereinführung von Hofnarren und der Förderung der Kunst im Beuys‘chen Sinne: „Jeder Mensch ist ein Künstler.“ Ich bin für mehr Fettecken und weniger fettarme Gedanken! Wenn akademische Künstler und Geisteswissenschaftler mangels Begehrtsein Taxi fahren, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, sehe ich das übrigens nicht als ein Versagen an. Taxifahrer tragen mit Sicherheit mehr zur Völkerverständigung bei als mancher Verwaltungsbeamter in EU-Kommissionen. Etwas mehr Platz für die Kunst, auch als gesellschaftlichen Auftrag, fände ich trotzdem erstrebenswert. Wir können doch nicht das Kreativfeld allein den Programmierern von Computerviren überlassen! Ich mache seit Mai diesen Blog, widme mich mehr dem Schreiben und der Fotografie und diese Art der Frischzellenkur ist Viagra und Beruhigungsmittel zugleich, auch für meine alltägliche Arbeit. Ich glaub, ich spinne!
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