Nun steht es fest: Mario aus Oldenburg, ein auch aus meiner Sicht ziemlich guter Fotograf, ist SIGMA World Tour Scout und hat damit den Job, für den ich wochenlang und mit viel Herzblut eine richtig geile Bewerbung vorbereitet habe. Ich wollte schreibend und fotografierend auf Weltreise, hätte Hund, Tochter und Auto zurückgelassen und mich gegen Cholera, Pest und Zuhälter impfen lassen. Tja, das ist jetzt ein Fall für Super Mario. Immerhin ist mein Buch im letzten Newsletter von epubli.de als Neuerscheinung des Monats gekürt worden, aber einen neuen Plan A muss ich trotzdem machen, denn jetzt zahle ich ja weiter Miete und Milchkaffees in Bad Nauheim und mein Auto braucht neue Bremsbeläge. In einer Art katharsischem Schub habe ich heute einem meiner Kunden gesagt, dass es keinen Sinn macht seinen Werbeplan umzusetzen, wenn er sein Team nicht integriert. Das hat ihn sehr geärgert und vielleicht kommt er nicht wieder. Das ist schade, aber wirklich verloren habe ich eigentlich nichts. Sicher, das sieht für jeden je nach Lebenssituation und Verantwortlichkeiten anders aus, aber ich glaube dass wir öfter eine große Lippe riskieren könnten als wir es tatsächlich tun, und dass der Hauptsponsor unseres Vereins die Angst ist. Ich würde mich gar nicht mal als Querdenker bezeichnen, habe im Moment eher das Gefühl einer Normalisierung oder Entgiftung, z. B. von nervigen Gebeten wie „Wir müssen uns vernetzen, schnell handeln und Nischen besetzen“. Nö, wir sollten uns mal wieder etwas mehr inspirieren lassen, uns Zeit nehmen und Ideen entwickeln, statt sie rauszudrücken wie die Legehennen. Das ist zumindest meine Vorstellung von befriedigender und fruchtbarer Arbeit.
Also, wer in aller Welt das liest, nicht doof ist und einen konzeptionsstarken Gestalter, Texter oder Blogger sucht, der kann sich gerne bei mir melden. Und wenn das nicht der Zeitpunkt für neue Projekte ist, dann ziehe ich mich in meine Bloghütte zurück, lege mir eine Pfeife zu und rauche alle netzwerkenden Hektiker in derselben.
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Impress-Konzepte (Donnerstag, 15 September 2011 13:36)
Wohl wahr, aber wo kommen wir hin, wenn Ehrlichkeit gleich dazu führt, dass man uns unterstellt, eine große Lippe zu riskieren.