„Das Internet steuert gerade auf die grösste Krise seiner Geschichte zu.“ behaupten die Autoren des Buches „Zeitbombe Internet“, die Politik denkt über Verbote von Facebook-Partys nach, Mercedes-Benz fährt mit einem neuen Comand-System vor, und 1&1 bietet einen Homeserver mit Mehrantennentechnik an, damit man auch in seiner Kellersauna oder beim Abernten seiner Kartoffelfelder (Lacht nicht! Das wird spätestens 2013 der Megatrend in den Großstadtgärten der Upper Class) online sein kann. So gesehen ist alles in Ordnung, denn wir verhalten uns wie immer: Laut, aufgeregt, polarisierend und etwas exzentrisch. Meine ganz persönlichen Bedenken, was das Internet betrifft, sind eher „kleiner“ Natur und orientieren sich an der Beobachtung meines eigenen Verhaltens. Das Internet ist eine wunderbare Erfindung und bietet unglaubliche Möglichkeiten zu arbeiten und zu kommunizieren. Gleichzeitig muss ich sagen, dass ich jede Menge Zeit vor dem Rechner verbringe und dass das Suchtpotential nicht zu verleugnen ist. Und ich glaube, dass die permanente Strahlung von Mobilfunk, WLAN und ständig neu dazukommenden drahtlosen Helfern (warte gespannt auf die erste digitale Unterwäschekollektion von Calvin Klein mit eingebauten Sensoren zur Bestimmung von Entzündungswerten, Keimstatus und okkultem Blut) ab einer gewissen Menge einfach nicht gut sein kann. Da interessieren mich auch keine anderslautenden Forschungsergebnisse oder noch abzuwartende Langzeituntersuchungen. Ich benutze auch keine Mikrowelle, weil mir ein warmes Essen in Sekundenschnelle nicht geheuer ist, und weil das meine ganz persönliche Schwelle ist, an der Kulturlosigkeit beginnt. Richtig aufregend fände ich es, mal für eine ganze Weile meinen Schreibtisch zu verlassen, rauszugehen in die Welt, mit offenen Augen und Ohren und einem heiteren Geist, andere Kulturen kennenzulernen, neue Eindrücke und Ansichten zu gewinnen. Das kann ich ja dann ins Internet stellen, selbst erlebt und aus erster Hand. Ein schöner drahtloser Gedanke, oder?
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Susa (Dienstag, 23 August 2011 23:34)
Mach doch einfach! Was mich immer wundert, dass so viele schreiben "ich würde mal gerne...". Wann will man denn damit anfangen, mit dem, was man gerne würde?